In deutschen Heilbädern erlebt das Moorbad eine Renaissance. Marlis Heinz ist in den Ammergauer Alpen in die schwarze Brühe abgetaucht.
(ZEIT Online, 16.05.2011)
Die Badefrau versucht mein Zögern abzukürzen. „Na los, einsteigen!“ Vor mir steht ein Holzzuber, randvoll mit schwarzbrauner Pampe. Schokoladenkuchenteigähnlich. Und vermutlich heiß. Ich fasse Mut, tauche erst ein Bein, dann das andere ein und lasse mich schließlich langsam in die suspekte Masse sinken. Die ist nicht ganz so warm wie befürchtet, aber von wunderlicher Konsistenz. Moor eben, genauer: Bergkiefernhochmoor aus den Ammergauer Alpen. Nicht zu vergleichen mit dem, was in flachländischen Physiopraxen auf den Patienten gepappt wird. Ich taste und spüre zwischen den Fingern kleine Stücken von Holz oder Rinde. Oder so …