Von der Pferde-Straßenbahn, über Tagebauen bis zur Nudelfabrik: Sachsen hat eine Route der Industriekultur eröffnet. Zum Teil sind die 51 Stationen Museen, aber einige Betriebe geben Einblick in die moderne Produktion.
(Spiegel Online, 13.01.2015)
Zweimal ertönt die Sirene. Dann lässt ein dröhnendes Rüttelsieb alles vibrieren, ein kreischender Tellertrockner macht jedes Wort überflüssig. Dabei setzt sich nur ein geringer Teil der Maschinerie der ehemaligen Brikettfabrik in Knappenrode in Bewegung. Aber selbst der verursacht einen Höllenlärm.
Die Menschen, die sich beim Sirenenton beeilen, sind keine Kohlekumpel, sondern Besucher der Ausstellung bei Hoyerswerda. Der frühere Industriebetrieb nennt sich heute „Energiefabrik“ und ist als Lausitzer Bergbaumuseum Teil des Sächsischen Industriemuseums. Hier ist zu erfahren, warum die Gegend so ist, wie sie ist.
Und etwas vom Beginn der Förderung in Schächten vor 150 Jahren, von den Tagebauen, den Fabriken und den Werkssiedlungen, von Grubenloks und Draisinen. Auch von Menschen, die einst hier tätig waren, hört man in der „Energiefabrik“: In den stillen Augenblicken zwischen den Museumsschichten erzählen Arbeiter via Lautsprecher ihre „Schwarzen GeSCHICHTen“.